„Oh je! Diagnose Blasenkrebs!“ Was tun? Was ändert sich?

Eine jährliche urologische Vorsorgeuntersuchung wird jedem Mann ab dem 45. Lebensjahr empfohlen. Bei seinen Untersuchungen widmet sich der Urologe den harnbildenden und harnableitenden Organen wie der Niere, der Blase und den Harnwegen. Weiterhin werden die Genitalien und die Prostata des Mannes untersucht.

Auch ich habe mich regelmäßig jährlich dieser „Inspektion“ unterzogen. Daneben hat mein Hausarzt beim jährlichen Check noch einen PSA-Test vorgenommen. So fühlte ich mich gut betreut und auch abgesichert. Im Herbst 2020, kurz nach meinem 66. Geburtstag, überraschte mich mein Urologe mit dem Vorschlag, erstmals eine Blasenspiegelung durchführen zu wollen, obwohl es keinerlei Hinweise auf eine Erkrankung der Blase gab. Diese Untersuchung war sicherlich unangenehmer als die bis dahin erfahren Untersuchungen, aber in keiner Weise schmerzhaft. Als Ergebnis der Blasenspiegelung wurde dann aber ein Blasenkrebs diagnostiziert. Mein Urologe hat mich gleich ausführlich über die weiteren Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten informiert, mir verständliches Informationsmaterial ausgehändigt und auch sofort einen OP-Termin in einem Klinikum beschafft.

Im Oktober 2020 wurde ich im Klinikum unter Vollnarkose operiert. Bei der sogenannten transurethralen Resektion (TUR) wurde ein großflächiges flachpapilläres Harnblasenkarzinom diagnostiziert und behandelt. Positiv wurde festgestellt, dass wohl noch kein infiltratives Wachstum in die umgebende Blasenmuskulatur erfolgt war. Auf Empfehlung der Urologischen Klinik wurden im Anschluss regelmäßige fachurologische Kontrollen, eine sonographische Kontrolle der Nieren und eine Untersuchung der Prostata durchgeführt. Es folgten mehrere klinische Aufenthalte zur Nachresektion, Resektion der Prostata und chirurgische Eingriffe zum Abtrag von Narbengewebe bzw. der Beseitigung von Engstellen. Gleichzeitig wurde bei mir eine BCG-Immuntherapie durchgeführt, um ein mögliches Wiederauftreten der Erkrankung zu vermeiden. Bei dieser Therapie wird eine Aufbereitung auslebenden Bakterien verwendet, die in der Blase ähnlich wie bei einer Impfung eine örtliche Entzündung hervorruft. Die BCG-Instillation erfolgt über einen dünnen, durch die Harnröhre eingeführten Katheter, welcher danach wieder entfernt wird. Die Lösung sollte zwei Stunden in der Blase verbleiben. Die BCG-Immuntherapie gliedert sich in eine Initialtherapie und eine Erhaltungstherapie über circa drei Jahre.

Während der gesamten Behandlung und der bisherigen Therapie habe ich mich bei den behandelnden Ärzten in den Praxen und im Klinikum sehr gut aufgehoben und betreut gefühlt. Aufgrund der guten Information habe ich keinerlei Vorbehalte oder Ängste verspürt. Ich bin den Empfehlungen meiner Ärzte jeweils mit großem Vertrauen gefolgt. Der eingeschlagene Therapieweg erscheint richtig und erfolgsversprechend, so dass ich auf eine krebsfreie Zukunft setze.

20.06.2023 Hermann I.